Eisenbahnsignale in Deutschland
Geschichte der Eisenbahnsignale in Deutschland
Wie so vieles im Bereich der Bahntechnik ist auch die Signaltechnik in England entstanden. In den ersten Jahren des Bahnbetriebs waren keine Signale nötig, da die Geschwindigkeit der Fahrzeuge sehr gering war und auch die Zugfolge nicht sehr dicht war. Deshalb wurde auf Sicht gefahren. Mit zunehmender Geschwindigkeit und Zugdichte wurden aber Signale notwendig, um vorzeitig erkennen zu können, ob ein Gleis von einem Zug besetzt ist oder ob man das Gleis befahren kann. In Jahr 1833 wurde die Dampfpfeife erfunden. Dadurch konnten sogenannte "Hörsignale" gegeben werden. Das waren auch die ersten in Deutschland eingeführten Signale. Sie wurden mittels Signalhörnern gegeben und waren für die damalige Geschwindigkeit ausreichend. Jedoch konnte es vorkommen, dass man ein Signal nicht hörte. Deshalb wurde an einem neuen Signalsystem gearbeitet. Die Dampfpfeifen wurden von Korbballons abgelöst, welche erstmals 1840 auf der Strecke Leipzig-Dresden verwendung fanden. Diese Ballons wurden an einem Mast hochgezogen und konnten "Halt", "der Zug kommt" und "langsam Fahren" signalisieren. Der Vorteil dieser Signale war, dass sie erstmals schneller als der Zug selbst waren und dass so erstmals Meldungen über einen Zug diesem Zug vorausgeschickt werden konnten. Bereits 1842 gab es auf dieser Strecke Flügelsignale. Trotz dieser Neuerungen und des Verzichtes auf das "Fahren auf Sicht" kam es immer wieder zu Unfällen bei Entgleisungen oder unplanmäßigen Aufenthalten auf unübersichtlichen Abschnitten und hinter Kurven. Dieses Problem konnte erst mit dem Einsatz von elektrischen Telegraphen und durch die einführung des Raunabstandes zumindest Theoretisch beseitigt werden. Aufgrund des grenzüberschreitenden Verkehrs zwischen den Ländern und der unterschiedlichen Zuordnung von Signalbegriffen zu Signalbildern in den einzelnen Ländern blieb der Sicherheitsstandard weit hinter dem technischen Standard zurück.
Signalsysteme in Deutschland
Mit zunehmendem Grenzüberschreitendem Verkehr und dichterer Zugfolge wurde ein gemeinsames Signalsystem immer notwendiger. Es wurde begonnen die Bahngesellschaften zu verstaatlichen und die Vorschriften zu vereinheitlichen.
Signalordnung 1907
1907 gab es die erste gemeinsame Signalordnung, die mit kleineren Änderungen bis 1935 gültig blieb.Bei der nachfolgenden Aufstellung sind (noch) keine Signale, die von Personen gegeben werden mussten enthalten. Die Signale hatten Bezeichnungen, die Durch Zahlen gekennzeichnet waren. Fallweise Gab es nachgestellte Kleinbuchstaben. (z.B. Signal 7 (Halt) und Signal 8a (Fahrt frei), 8b (Fahrt frei für abzweigendes Gleis) und 8c (Fahrt frei für abzweigendes Gleis in eine andere Richtung))
Hauptsignale Die Hauptsignale können nur HALT oder FAHRT frei signalisieren. Eine Geschwindigkeitssignalisierung ist dabei nicht möglich. Die Aufstellung erfolgt auf der rechten Seite oder mittig über dem zugehörigen Gleis. Es sind bei Hauptsignalen 1, 2 oder 3 Flügel möglich.
Signal 7: "HALT!" Zur signalisierung von Signal 7 steht der oberste Flügel waagrecht, die eventuell vorhandenen anderen Flügel senkrecht nach oben. Das Nachtsignal ist ein rotes Licht am oberen Ende des Mastes.
Signal 8a: "Fahrt frei für das durchgehende Gleis" Zur Signalisierung von Signal 8a steht der obeste Flügel schräg nach oben, die anderen Flügel falls vorhanden senkrecht. Das Nachtzeichen ist ein grünes Licht am oberen Ende des Mastes.
Signal 8b: "Fahrt frei für ein abzweigendes Gleis" Die Signalisierung von 8b ist nur mit 2 oder 3 Flügeln möglich. Die zwei obesten Flügel stehen schräg nach oben ein eventuell vorhandener dritter Flügel steht senkrecht. Das Nachtsignal sind zwei übereinander, im Abstand der Signalflügel angebrachte grüne Lichter.
Signal 8c: "Fahrt frei für ein anderes abzweigendes Gleis" Dieses Signal ist nur mit drei Flügeln zu signalisieren, welche schräg nach oben zeigen. Das Nachtsignal sind 3 Lichtpunkte, die übereinander im Abstand der Signalflügel angeordnet sind.
Vorsignale Vorsignale dienen dazu, dem Lokführer zu zeigen, in welcher Stellung das nachfolgende Hauptsignal steht um eine Bremsung zu ermöglichen. Sie stehen bei Hauptbahnen 1000m, bei Nebenbahnen 750m vor dem Signal. Signal 9: Halt erwarten Eine gelbe Scheibe Steht senkrecht, zwei gelbe Lichter zeigen sräg nach rechts oben.
Signal 10: Fahrt erwarten Die scheibe ist liegend, sodass sie nicht zu sehen ist, zwei grüne lichter zeigen schräg nach oben.
Signalordnung 1935
Ab 1935 gab es eine neue Signalordnung, die schon Signale für den elektrischen Betrieb für Schaltstrecken vorsah. Weiters wurden schon einige Signale als Lichtsignale aufgenommen und die Kennzeichen wurden ergänzt. Diese Signalordnung war noch bis März (bei der DR) bzw. bis Dezember (bei der DB) 1959 gültig. Liste mit Bildern folgt
Das H/V Signalsystem
Zu den Formsignalen siehe Signalordnung 1935 Die Lichtsignale wurden als getrennte Signalbilder von den Formsignalen übernommen. Als Signalbilder wurden einfach die Nachtzeichen der Formsignale übernommen. Eine Signalisierung einer anderen Geschwindigkeit als 40km/h war nur mit Zusatztafeln möglich. Dieses Signalsystem wird durch das Ks-System ersetzt Liste mit Bildern folgt
Das Hl Signalsystem
Unter dem Hl-Sytem versteht man die Mehrabschnittssignalisierung mit Lichtsignalen bei der Deutschen Reichsbahn der DDR. Mit diesem System konnte man auch Geschwindigkeiten gut Signalisieren. Man benötigte dafür in der Regel keine Zusatztafeln, da die Geschwindigkeit durch farbige Lichtbalken gekennzeichnet wurde. Dieses Signalsystem ist auslaufend und wird in Zukunft durch das Ks-System ersetzt.
Liste Folgt
wird fortgesetzt
--Peter15 18:36, 23. Okt. 2007 (CEST)