BR 110/113/115
Die Baureihe 110 ist eine Elektrolokomotive aus dem Elektrifizierungsprogramm der DB in den 50er Jahren. Sie wird hauptsächlich im Personenverkehr eingesetzt.
Entstehungsgeschichte und Auslieferung
Auf Basis der E44 wurde die Baureihe E46 entworfen und das Bundesbahn-Zentralamt in München hat das Leistungsprogramm und die Konstruktionsgrundsätze festgelegt bzw. erstellt. Im Herbst 1950 wurde das inzwischen als E 10 gekennzeichnete Lok-Projekt in Auftrag gegeben. 1952/53 wurden fünf Prototypen geliefert. E10 001 bis 005. Die Unterschiede bestanden gemäß dem Auftrag in unterschiedlichen Arten des Antriebs und der Steuerung der Fahrmotoren. Ursprünglich war eine Mehrzwecklokomotive geplant. Dies wurde aber im Typenprogramm oder auch Einheitslokprogramm wieder über Bord geworfen. Vielmehr hatte man sich darauf geeinigt eine Lok für den Schnellzugdienst mit einer V/max von 150 km/h zu bauen und eine Güterzuglokomotive mit maximal 100 km/h. So entstand die Baureihe E10 (Schnellzuglok) und die E40 (Güterzuglok). Die E10 wurde von Siemens und Krauss-Maffei entwickelt. Am späteren Bau waren dann auch noch AEG und BBC beteiligt. Im Oktober 1954 wurden von der DB die ersten 31 Lokomotiven bestellt. Die Auslieferung begann am 4. Dezember 1956. Im Laufe der Zeit wurde auch die Geschwindigkeit der 110 auf 160 km/h erhöht durch ein geändertes Getriebe. Zudem erhielten die Loks im Zuge der "Rheingold-Lokomotiven" einen neuen, windschnittigeren Lokkasten. Diese Loks sind auch als "Bügelfalte" bekannt. Diese neue Form bekamen ab 1964 alle 110. Die 110 diente auch als Entwicklungsträger für die Baureihe 103 und wurde zeitweise mit Drehgestellen ausgerüstet die 200 km/h vertragen konnten. Bis 1969 wurden ca. 380 Loks in Dienst gestellt, sowie 31 Lokomotiven des Typs E10.12/112. (160 km/h).
Zusätzliche Daten und Besonderheiten
Das äußere Erscheinungsbild der 110 war vielerlei Wandlungen unterworfen. So gab es Doppellampen und Lüftergitter mit senkrechten Gitterstäben. Aber auch waagerechte Lamellen. Es gab wie bereits erwähnt die Bügelfalte. Die Loks verfügen über zwei Stromabnehmer. Einige 110er wurden mit Wendezugsteuerung nachgerüstet. Die Bezeichnung 113 und 115 bezeichnet einzig und allein den Unterschied des Eigentümers. 113 und 115 gehören der DB AutoZug.
Beheimatungen bzw. heutiger Einsatz
Die Loks der Baureihe 113/115 sind in Berlin-Rummelsburg beheimatet. Die Baureihe 110 ist in den BW München, Frankfurt, Braunschweig, Köln/Dortmund und Stuttgart beheimatet. Mittlerweile sind sie fast ausschließlich im Regionalverkehr eingesetzt, wobei sie in ihrer Blütephase vor den hochwertigen Schnellzügen und IC/EC zum Einsatz kam.
Technische Daten
- Eigentümer: DB Region und AutoZug
- Vmax: 140 bzw. 160 km/h
- Achsformel: Bo'Bo'
- Länge über Puffer: 16.490 mm
- Gewicht: 84,6t
- Stromsystem: 15 kV, 16 2/3 Hz
- Leistung: 3.700 kW
- Anfahrzugkraft: 275 kN
- Hersteller: Krauss-Maffei , Siemens, AEG, BBC, Krupp
- Art des Antriebes: Gummiringfeder
- Indienststellung: 1956/1962